• Tauchmedizin
    Effekte auf den menschlichen Körper
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    Tauchmedizin

Tauchmedizin

Die Tauchmedizin beschäftigt sich mit den Effekten auf den menschlichen Körper durch den Aufenthalt im Wasser und unter Wasser. Von Bedeutung sind hierbei insbesondere die Einwirkung des erhöhten Umgebungsdruck auf den Körper und die Wirkung der Atemgase unter erhöhten Druckbedingungen.Gesundheitliche Vorkommnisse geringen Ausmaßes kommen bei nahezu jedem Tauchurlaub, insbesondere bei Tauchanfängern, vor. Die variierenden Druckänderungen beim Tauchen wirken sich im Wesentlichen auf die luftgefüllten Körperhöhlen aus. Damit wird verständlich, dass fast 80% aller Krankheits- und Unfallgeschehen beim Tauchen in das HNO-Fachgebiet fallen.

Ein Taucher setzt beim Abtauchen seinen gesamten Körper einem zunehmenden Umgebungsdruck aus. Der auf dem Taucher lastende Umgebungsdruck erhöht sich um jeweils 1 bar pro 10 m Wassertiefe. Beim Tauchen können zwei Schädigungen des Körpers vorkommen, die mit der Atmung von Luft bei erhöhtem Umgebungsdruck zusammenhängen:

  • Barotrauma: Eine Schädigung des Körpers durch physikalische Druckdifferenzen. Barotraumen können in allen gasgefüllten Hohlräumen vorkommen, die vom Körper gebildet werden, im HNO-Fachgebiet insbesondere in Mittelohr und Nasennebenhöhlen. Das Barotrauma ist die häufigste Schädigungsform beim Tauchen!
  • Dekompressionskrankheit: Wird Luft unter erhöhtem Umgebungsdruck geatmet, gelangen die Atemgase vermehrt in Lösung. Dabei kommt es zu einer kontinuierlichen Aufsättigung des Körpers mit Stickstoff. Der nach der Aufsättigung in den Geweben enthaltene Stickstoff muss bei der Dekompression, also beim Auftauchen, wieder abgeatmet werden. Bei einem raschen Druckabfall kann es zu einer Gasblasenbildung des Stickstoffs im Gewebe und den Blutgefäßen und damit zu Gasembolien kommen.

Tauchtauglichkeitsuntersuchungen

Für den Sporttauchbereich existieren keine rechtlich verbindlichen Verpflichtungen zu einer ärztlichen Beurteilung der physischen und psychischen Konstitution eines Tauchers, wie sie z.B. im gewerblichen Bereich (Berufstaucher, Taucher bei der Bundeswehr, Polizei, Feuerwehr) vorgeschrieben sind. Nur versicherungsrechtliche Gründe und die Tatsache, dass die meisten Tauchbasen ein aktuelles ärztliches Attest vor Aufnahme der Tauchaktivitäten verlangen, veranlassen den einzelnen Taucher, seine körperlichen Voraussetzungen zum Tauchen regelmäßig überprüfen zu lassen. Diese präventiven Untersuchungen haben das Ziel, jenen Personen vom Tauchen abzuraten, die dazu z.Zt. gesundheitlich nicht geeignet sind.

Die „Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) e.V.“ (www.gtuem.org) hat Untersuchungsempfehlungen für die Beurteilung von Sporttauchern erarbeitet. Das Untersuchungsintervall ist vom Lebensalter abhängig. Die GTÜM empfiehlt die Untersuchung alle 3 Jahre, wenn Sie unter 40 Jahre alt sind, bzw. jedes Jahr, wenn Sie 40 Jahre oder älter sind. Die Tauchtauglichkeitsuntersuchungen, die in unserer Praxis durchgeführt werden, orientieren sich an den Vorgaben der GTÜM. Nach Ausfüllen eines medizinischen Erhebungsbogens erfolgen die HNO-ärztlichen Untersuchungen. Für eine allgemeine körperliche Untersuchung und zur Abklärung des Herz-, Kreislauf- und Atemwegsystems kooperieren wir mit einem Internisten. Natürlich können diese Untersuchungen auch von einem Allgemeinmediziner oder Internisten ihrer Wahl durchgeführt werden. Nach Vorliegen und Wertung aller Untersuchungsbefunde wird das Ärztliche Zeugnis über die Tauglichkeit zum Sporttauchen ausgestellt, wenn keine medizinischen Untersuchungsbefunde dagegen sprechen. Tauchtauglichkeitsuntersuchungen werden nicht von den Krankenkassen getragen. Über die Kosten informieren wir Sie gerne an der Anmeldung.